AvivA und Open House Verlag
Ein Abend mit der Kurt-Wolff-Stiftung
Zum Jahresauftakt des Abendveranstaltungsprogramms gab es mit der Kurt-Wolff-Stiftung (KWS) gleich einen regelrechten «Seckbach-Klassiker». Fast 40 Schüler kamen am Abend des 13. Januar in die Piper-Lounge, um sich ein Bild von der Arbeit der Stiftung zu machen. Mit Britta Jürgs, Verlegerin des AvivA Verlags, und Rainer Höltschl, Mitgründer und -inhaber des Open House Verlags, waren zwei Unternehmen vertreten, die in der KWS organisiert sind. Jürgs steht zudem seit 2015 dem Vorstand der Stiftung vor.
Ziel der KWS ist die Förderung einer breiten Literatur- und Verlagsszene in der Bundesrepublik. Im Mittelpunkt stehen dabei kleinere Verlage, deren Programm abseits des Mainstreams steht. In ihrer kurzen Vorstellung der KWS machte Jürgs mehrfach diese Zielsetzung deutlich. Dass die KWS dabei den stationären Buchhandel als wichtigen Partner sieht, kann man schon daran ermessen, dass die Stiftung zu den Initiatoren des im vergangenen Jahr erstmalig verliehenen Deutschen Buchhandlungspreises gehört. Buchhandlungen, so Jürgs, haben mit der Verbreitung von Literatur eine wichtige Aufgabe.
In einem zweiten Teil stellte Rainer Höltschl den Open House Verlag aus Leipzig vor. Schwerpunkt des zunächst in Freiburg gegründeten Verlags ist deutschsprachige und internationale Gegenwartsliteratur. Wie Höltschl ausführte, will der seit 2011 bestehende Verlag gezielt junge Autoren für sich gewinnen. Besonderer Wert wird bei Open House auch auf gestalterische und typografische Aspekte gelegt, wie die Schüler anhand der aktuellen Titel des Verlags sehen konnten. Neben diesem literarischen Schwerpunkt bietet der Verlag auch eine Sachbuchreihe zu Politik und Kultur.
Zuletzt präsentierte Britta Jürgs ihren eigenen Verlag: AvivA wurde vor nunmehr 18 Jahren in Berlin gegründet. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf Autorinnen und Künstlerinnen vom Beginn des 20. Jahrhunderts, speziell der 1920er Jahre. Jürgs hat es sich mit ihrem Verlag zur Aufgabe gemacht bisher (fast) unbekannte Autorinnen (wieder) zu entdecken und deren literarisches Oeuvre einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit Ruth Landshoff-Yorck (1904-1966) hat Jürgs beispielsweise eine Autorin im Programm, in deren Nachlass bisher unveröffentlichte Texte zu finden waren, die so erstmalig publiziert werden konnten.
Sowohl Jürgs als auch Höltschl trafen mit ihren jeweiligen Verlagsvorstellungen auf ein interessiertes und dankbares Publikum. Die Schüler nutzten die Gelegenheit, um den beiden Verlegern Fragen zu stellen. Die Diskussion ging noch lange nach der Veranstaltung im kleinen Rahmen weiter.
Wir danken der Kurt-Wolff-Stiftung, Britta Jürgs von AvivA und Rainer Höltschl von Open House herzlich für den interessanten Abend und die gelungene Veranstaltung.