Ein Abend mit «Text + Kritik»
Hermann Korte und Axel Ruckaberle in der Piper Lounge
Es ist erklärtes Ziel des Abendveranstaltungsprogramms, dem Branchennachwuchs einen direkten und authentischen Kontakt zu allen Bereichen der Buch- und Medienbranche zu ermöglichen. Der Abend des 27. Januars eröffnete nun Einblicke in eine Welt, die den meisten Auszubildenden eher als exotisch erscheinen mag: Die redaktionelle Arbeit an der Zeitschrift «TEXT + KRITIK. Zeitschrift für Literatur».
Zu Gast waren Hermann Korte und Axel Ruckaberle. Korte, u.a. Redaktionsleiter der Zeitschrift TEXT+KRITIK sowie Herausgeber des wichtigsten Lexikons zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, genannt «Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG)» und Ruckaberle, Redakteur sowie Lektor der Göttinger Redaktion von TEXT+KRITIK, gaben dem interessiertem Publikum einen sehr informativen Einblick in die redaktionellen Arbeitsabläufe der Literaturzeitschrift. Dabei präsentierten sie, begleitet von angenehm kurzweiligen Anekdoten, Geschichte und Gegenwart von TEXT + KRITIK.
Die Zeitschrift wurde 1962 von Heinz Ludwig Arnold gegründet. Im Februar 1963 erschien im Selbstverlag das Heft 1 über Günter Grass. Ab Heft 4 (über Georg Trakl) wurde TEXT+KRITIK vom Georgi Verlag Aachen betreut; 1969 übernahm der Richard Boorberg Verlag die Literaturzeitschrift und prägte mit Heft 23 (über Nelly Sachs) die bis heute typische Gestaltung von TEXT+KRITIK. Seitdem gehört die Literaturzeitschrift zum Programm des nach ihr benannten Münchner Verlags «edition text + kritik». Im Mittelpunkt von TEXT+KRITIK stehen Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Literatur, vor allem der Gegenwart, aber auch der Literaturgeschichte – die Spannweite reicht von Martin Luther über Daniel Kehlmann bis hin zu Mangas, Comics und Graphic Novels.
Die Stärke von TEXT + KRITIK im Vergleich zu den meisten literaturwissenschaftlichen Zeitschriften der Germanistik liegt darin, dass es ihr gelingt, Literatur wirklich zu vermitteln. Mit ihren kritischen Essays, die alle literaturwissenschaftlich fundiert, aber eben nicht klassisch literaturwissenschaftlich geschrieben sind, macht die Zeitschrift Lust, Autorinnen und Autoren (neu) zu entdecken und zu erleben. – Am besten natürlich im Abo!
Vielen Dank, lieber Herr Korte und lieber Herr Ruckaberle für diesen schönen Abend und hoffentlich bis bald.