13.08.2018 campus-leben

Doppelveranstaltung mit Per Leo und Daniel-Pascal Zorn

Vortrag, Diskussion und AG

Dass der Berufsschulunterricht am mediacampus frankfurt sehr vielfältig ist, zeigte sich am vergangenen Wochenende: Im Rahmen des obligatorischen AG-Programms gab es eine Doppelveranstaltung am mediacampus frankfurt, mit dem Historiker und Schriftsteller Per Leo sowie Philosoph und Sachbuchautor Daniel-Pascal Zorn zum Thema Meinungsfreiheit, Debattenkultur und rechte Argumentationsstrategien.

Am Abend des 10. August stellte Leo sein – gemeinsam mit Zorn und Maximilian Steinbeis verfasstes und 2017 bei Klett-Cotta erschienenes – vieldiskutiertes Buch «Mit Rechten reden» den angehenden Buchhändlern und Handelsfachwirten vor. Die Piper-Lounge, zentraler Veranstaltungsort des mediacampus, war mit 120 Auszubildenden und Gästen bis auf den letzten Platz gefüllt.

«Für unsere Branche», so Monika Kolb-Klausch, Geschäftsführerin des mediacampus frankfurt und Bildungsdirektorin des Börsenvereins, «sind die Veränderungen der letzten Jahre, in denen offene Anfeindungen, Verleumdungen, und teilweise blanker Hass hoffähig geworden sind, sehr beunruhigend, da wir wissen, dass man mit Sprache vieles erreichen kann. Veranstaltungen wie diese sollen den Auszubildenden die Möglichkeit geben, aufzuwachen, aufzustehen, sich zu positionieren, zu diskutieren, sich zu reiben und Widerstand in einer konstruktiven Sprache zu formulieren.»
Leo trug die zentralen Thesen des Werkes vor und legte damit die Grundlage für eine intensive Diskussion über den Umgang mit rechten Argumentationsstrategien. Die Fragen und Anmerkungen der Gäste zeigten, dass Leos Vortrag mit viel Interesse aufgenommen worden war.

Die Veranstaltung endete, anders als man angesichts des Themas erwarten könnte, mit einem kollektiven Publikumslacher. In dem Moment, als Leo auf die Frage einer Berufsschülerin einräumte, dass es bei aller Einigkeit immer wieder Fragen und Diskussionspunkte gäbe, bei denen er mit seinem Co-Autor nicht einer Meinung sei, betrat Daniel-Pascal Zorn, erst für die zweite Veranstaltung am nächsten Tag erwartet, den Raum und fragte prompt, um welche Frage es ginge. Eine Absprache für diesen punktgenauen Auftritt, wie beide Autoren glaubhaft versichern konnten, hat es nicht gegeben.

Der zweite Tag begann schon früh am Samstagmorgen. Mit 25 Auszubildenden führten Leo und Zorn eine AG mt dem Titel Meinungsfreiheit oder Gesinnungskorridor durch, in der sie die Themen des vorangegangenen Abends wesentlich vertiefen konnten. Teils in Kleingruppen, in kurzen Vorträgen und anhand von Text- und Bildmaterial konnten sich die Schülerinnen und Schüler mit rechten Denkmustern, den Ereignissen auf der Frankfurter Buchmesse 2017, dem Stellenwert der Meinungsfreiheit, Fallbeispielen aus der Branche u. a. Themen beschäftigen.

Kolb-Klausch, die Leo und Zorn zu Beginn des Jahres als Referenten hatte gewinnen können, und der aus Stuttgart angereiste Christoph Selzer, Sachbuchlektor bei Klett-Cotta, blicken auf zwei sehr gelungene Veranstaltungen zurück. Der Verlag, der die Veranstaltungen von Anfang an unterstützt hat, hatte es sich nicht nehmen lassen, für alle Auszubildenden jeweils ein Exemplar von Leo/Steinbeis/Zorn mitzubringen.

Wir danken Klett-Cotta für den schönen Abend und die Leseexemplare.

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