Syd Atlas auf dem Bookfest City
Das Jahr ohne Worte
Beim diesjährigen Bookfest City stellte Syd Atlas ihr Buch «Das Jahr ohne Worte», erschienen im Rowohlt Verlag, vor. Das Buch erzählt eine bewegende Geschichte von ihr und die ihrer Familie.
In einem Berliner Café lernte Syd ihren späteren Ehemann Theo kennen. Es funkte sofort zwischen ihnen beiden, schreibt Syd. Sie tauschten Telefonnummern aus. Sie verlieben sich ineinander, ziehen zusammen, bekommen ein Kind. Leben ihr Leben. Dann erhält Theo die niederschmetternde Diagnose: ALS. In ihrem Gespräch mit Holger Volland berichtet Syd wie sie gelernt haben, die Krankheit anzunehmen und mit ihr umzugehen. Sehr eindrücklich beschreibt sie den Verlauf der Krankheit, die Ups & Downs und die Hoffnung.
Gebannt lauschten die Zuschauer dem Gespräch. Syd berichtet auf eindrucksvolle Weise von ihrem Leben mit der Krankheit, wie sie damit umgegangen ist und wie ihre Familie damit umgegangen ist. Sie betont aber, dass ihr Buch lebensbejahend ist. Ja, es war und ist eine schwierige Zeit, aber «Man kann das schaffen. Es gibt immer ein danach.»
Zum Schluss erzählt sie noch, dass ihr das Schreiben sehr geholfen hat, diesen Lebensabschnitt zu verarbeiten. Sie hat das Schreiben als sehr befreiend empfunden. Man lerne sich selbst auch besser kennen, sagt sie.
Vergleicht man diese Lesung mit Lesungen vor Corona, fällt natürlich auf, dass viel weniger Publikum anwesend war. Das hat der Atmosphäre aber nicht geschadet. Im Gegenteil, es hat mir das Gefühl gegeben, in einem Wohnzimmer zu sitzen und der Lesung beizuwohnen.
Im Anschluss an die Lesung hat die Autorin die von den Zuschauern erworbenen Bücher signiert. Trotz der Plexiglasscheibe sind die Zuschauer:innen mit Syd Atlas ins Gespräch gekommen.
Wichtig dabei ist vor allem, dass sich alle an die geltenden Hygienevorschriften halten. Dann steht einem schönen Abend auch nichts im Wege.
Johanna Kasischke